Der Geist aus der Flasche

Die Kultur ist im Rausch, im Suff entstanden (und vermutlich bei schlechtem Wetter). Unsachliche Gedanken, passend zur Jahreszeit.

Der Suff im Theater ist vermutlich nicht leicht zu inszenieren.

Die Kultur ist im Suff entstanden. Man könnte dies charmanter ausdrücken, nur: Wozu? Es ist ja nicht in Franken passiert und unter jedweden rechtlichen Aspekten längst verjährt. Außerdem kann sich ohnehin kaum jemand daran erinnern. Damals, vor 9 000 Jahren, haben gewiefte Steinzeitmenschen in Jiahu (heutiges China) eine Tinktur aus Früchten, Honig und vorher gut durchgekauten Wildreisklumpen (vermutlich eine Art Reisbällchen), die sie in die Maische spuckten, angerührt und gären lassen. Mit echten Strohhalmen züllten sie dann […] Artikel lesen

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N-ERGIE Kinotour 2023
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Die Suche nach dem Meister

Er schuf Holzschnitte für die Schedelsche Weltchronik, seine Büste steht in der Ruhmeshalle in München und Albrecht Dürer ging bei ihm in die Lehre – der Maler Michael Wolgemut hat einen deutlichen Pinselabdruck in Nürnberg hinterlassen.

Trotzdem steht er immer noch im Schatten seines berühmten Lehrlings und ist in seinen eigenen Werken nur schwer ausfindig zu machen.… Artikel lesen

Der junge König Ludwig II. liebte nächtliche Ausfahrten mit seinem Prunkschlitten. Gestalten ließ er sich seine Schlitten im Stil vergangener Epochen, doch schon mit elektrischem Licht. Das Museum des Hauses der Bayerischen Geschichte zeigt den ersten Nymphenschlitten, der 1875 vom Hofwagenfabrikant Johann Michael Mayer in München hergestellt wurde.

Mia san mia!

Die Welterbe-Stadt Regensburg ist um eine Attraktion reicher. Dort am Ufer der Donau, wo einst im Mittelalter – damals noch außerhalb der Stadtmauern – der Galgen stand, und wo man bis in unsere Tage ganz profan Autos parkte, sind bessere Zeiten angebrochen.
Im neuen Haus der Bayerischen Geschichte – einem Museum, das sich der Beantwortung der mehr oder weniger weltbewegenden Frage stellt: Was war und ist typisch bayerisch? Artikel lesen

Graphik in Draht

Die „Skulptone“ der Bildhauerin Angelika Summa

Manchmal ist ein Beinbruch im rhetorischen Sinne eigentlich keiner, sondern die Gelegenheit, etwas Neues zu beginnen. Wie für die Würzburger Bildhauerin Angelika Summa, 1952 in Bayreuth geboren. Als sie 2013 mit dickem Gips in die Horizontale auf die Couch gezwungen wurde, verfiel sie bald in einen für Künstler oft gedeihlichen Zustand: sie langweilte sich. Aber an große und schwere Plastiken aus Stahl, an das Zusammenschweißen von dicken Röhren, Platten und Drähten – durch die sie mit ihren zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, sogar in China und Australien bekannt und mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde – war natürlich nicht zu denken.

Zum Stillhalten verdammt, besann sie sich auf die uralte Tätigkeit der züchtigen Hausfrau, auf die Handarbeit und gleichzeitig auf die Wurzeln ihres eigenen bildhauerischen Schaffens. Nach einem Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Germanistik, das sie mit dem Master abschloss, wechselte sie Anfang der achtziger Jahre von der Theorie in die Praxis und konzentrierte sich auf die Arbeit mit Metall und Draht. […] Artikel lesen

Dackelparade zum Dackelmuseum

Museumstauglich: Wurst mit Haxn

Seit ein paar Jahren ist ein Besuch einer der „sieben schönsten Städte der Welt“ (so Alexander von Humboldt), der altehrwürdigen Dreiflüssestadt Passau, ohne einen Abstecher in das weltweit einzige Dackelmuseum nicht denkbar.

Was sich angesichts steigender Zahlen von Vegetariern und Veganern nach der trotzig-neuen Kreation eines Dorfmetzgers anhört, ist das mitnichten. Vielmehr verbirgt sich hinter jener „Wurst mit Haxn“ ein quicklebendiges Unikum auf vier Beinen – der Dackel. Artikel lesen

Schwerkraft – Fliehkraft

Dietrich Klinge und Hartwig Ebersbach in der Schweinfurter Kunsthalle

Fünf überlebensgroße, menschenähnliche Plastiken empfangen die Besucher vor der Kunsthalle Schweinfurt und irritieren zunächst durch ihre wuchtige Masse, die groben, wie herausgehauenen Gesichtszüge und die kraftvolle, scheinbar beschädigte Körperlichkeit. Wer meint, es handele sich hier um hölzerne Skulpturen, wird schnell eines Besseren belehrt, wenn er hinklopft: Die Figuren sind aus Bronze, hohl und täuschen durch die Oberflächenstruktur […] Artikel lesen

Lutz Friedel, Adler (Die Brüder), 1989, Öl auf Bitumen und Plastikteile auf Leinwand, 220 x 220 cm, Privatbesitz, Foto: InGestalt/Michael Ehritt, © VG Bild-Kunst Bonn, 2019

Verbrauchte Revolution in Öl

Was erhofften sich, was befürchteten Ostdeutsche vor, während und nach dem Mauerfall? Was bewirkte die „Wende“ in der ostdeutschen Kunst und wie reagierten Künstler*innen auf den totalen Systemwandel in Politik und Alltag?

Schon ein erster Gang durch die hochbrisante und exquisite Ausstellung „Point of No Return – Wende und Umbruch in der ostdeutschen Kunst“ im Leipziger Museum für bildende Künste lässt Blicke tief in die ostdeutsche Befindlichkeit zu… Artikel lesen

Bildgebende Verfahren machen sichtbar, was das bloße Auge nicht erkennt: Die Blüten dieses Blumenstilllebens wurden einst aus anderen Gemälden ausgeschnitten und neu zu dieser Komposition zusammengefügt – wie die Röntgenaufnahme (linker Bildstreifen Mitte) offenbart.

Moderne Technik & historische Mysterien

„Abenteuer Forschung“ – das Germanische Nationalmuseum Nürnberg gewährte einen Einblick in die Forschungsarbeit der vergangenen zwei Jahrzehnte und damit in die verborgenen Geheimnisse der Exponate.

Mysteriöse Uhren und Stillleben, die Geheimnisse bergen: In einer Ausstellung im vergangenen Jahr drehte sich alles um die Erforschung von Museumsobjekten und darum, wie die Forscher zu dem Wissen kamen, das am Schluss auf der Beschreibungstafel steht.   Artikel lesen

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